Die 68er Bewegung – Alles nur Geschichte?

Warum jetzt?

50 Jahre danach ist es höchste Zeit, Erinnerungen und Einschätzungen zu diesem Wendepunkt der deutschen Nachkriegsgeschichte festzuhalten. Erinnerungen und Bewertungen nach so langer Zeit haben eine besondere, andere Qualität als die früherer Jahre.

 

Wer kann sich angesprochen fühlen?

Im Grunde jeder, der die Zeit um „68“ unmittelbar bewusst erlebt hat, aber auch jeder, der sich nur indirekt betroffen fühlt (z.B. über Nachwirkungen von „68“, über 68er-Eltern usw.).

 

Was soll mit „1968-Erinnerungen“ gemeint sein?

Unter „68“ verstehen wir nicht nur die Ereignisse der Studentenbewegung, also nicht nur die politischen Ereignisse. Schon Mitte der 1950er Jahre eingeleitet, war „68“ nach unserer Einschätzung ein Höhepunkt, aber nicht Abschluss einer Art Kulturrevolution, die tiefe Spuren bis in die heutige Zeit hinterlassen hat. Ohne vorangehende antiautoritäre Protestbewegungen z.B. in der Musik (Rock ’n‘ Roll etc.) hätte „68“ wohl nicht diese Ausstrahlung in weite Teile der Gesellschaft gehabt.

Zu „68“ gehören aber auch die schmerzlichen Ereignisse in der Tschechoslowakei, wo die Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten im August 1968 dem „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ ein Ende bereiteten. Wir wollen auf diese Weise sowohl Beiträge „gelernter Wessis“ wie auch „gelernter Ossis“ erhalten.

 

Nicht nur unter Frauen, sondern in vielen anderen Teilen der Gesellschaft entstanden „Bewegungen“ gegen die „bestehenden Verhältnisse“, und sie veränderten Alltag und individuelle Lebenswege vieler – auch „unpolitischer“ - Zeitgenossen.

 

Was ist das „praktische“ Ziel dieses Aufrufs?

Jenseits der Berichte prominenter 68er will die Berliner Geschichtswerkstatt ein breiteres Spektrum an Erinnerungen und Reflexionen sammeln, sie so auch dem Vergessen entreißen – und sie ggf. für öffentliche Diskussionen bzw. Auswertungen zur Verfügung stellen; z.B. könnte daraus ein Buchprojekt werden. Ihr Text erscheint natürlich nur nach persönlicher Zustimmung, ggf. auch anonymisiert.

 

Wie lang sollte der Beitrag sein?

Es sollen sicherlich „keine Romane geschrieben“ werden. Eine konkrete Obergrenze zu setzen, fällt uns allerdings schwer und überlassen Ihnen die Entscheidung über die notwendige Länge.

 

Welche Form sollten die zugesandten Beiträge haben?

Natürlich möglichst in digitaler Form. Ansonsten ist jede/r frei in der Gestaltung seines Beitrages, aber: Es wäre sehr hilfreich, wenn, die zugesandten Erinnerungen und Gedanken sich an drei allgemeinen Bereichen orientieren würden (Erinnerung, Einschätzung, Aussichten und Sonstiges). Gern nehmen wir auch Fotos oder Dokumente, die den Beitrag ergänzen können.

 

Ihr Beitrag

Hilfreich wäre die Zuordnung Ihrer Gedanken zu folgenden Bereichen:

 

A Erinnerung

An welche konkreten Ereignisse, Gedanken, Personen, Erfahrungen, Themen, Orte in Bezug auf „1968“ erinnern Sie noch? Wenn Sie sich nicht als unmittelbarer, bewusster Zeitzeuge sehen: Welche indirekten (Nach-)Wirkungen von „1968“ haben sie erlebt?

 

B Einschätzung - lebensgeschichtliche Folgen?

Welche Einflüsse hat „1968“ im weitesten Sinn auf Ihr Leben gehabt?

(Wäre es ohne diese Wirkungen anders verlaufen?)

 

C Einschätzung – „typisch für 1968“?

Wenn sie sich entscheiden müssten: Welche zwei bis drei Grundwerte / -haltungen / -prägungen charakterisieren die „1968“-Erfahrung am meisten? (oder: Was war die „historische Leistung“ der 68er-Zeit? Positiv, problematisch, negativ?

 

D Voraussicht – „1968“ für heute und die Zukunft: immer noch wichtig?

Welche Beiträge/Erkenntnisse/Leistungen der 68er Zeit könnten für die unmittelbare Zukunft, für die jetzige Generation weiter wichtig sein?

 

E ggf. Angaben zur Person und Sonstiges

  • Jahrgang

  • Geschlecht

  • mit Veröffentlichung einverstanden?

  • Dokumente oder Fotos, die den Bericht ergänzen?

 

Senden Sie uns Ihren Beitrag an die E-Mail-Adresse: erinnerung@berlin-68.de